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Schwarz/Schwarzsein

15. September 2012

„Schwarz“ und „Schwarzsein“ bezeichnen eine politische und soziale Konstruktion, keine biologische Eigenschaft. Dieser Begriff beschreibt also nicht die Hautfarbe von Menschen, sondern eine Konstruktion, die Schwarzen Menschen eine bestimmte soziale Position zuweist. In einer durch Rassismus geprägten Gesellschaft ist dies eine benachteiligte und durch Diskriminierung geprägte Position. Schwarz – auch als Adjektiv groß geschrieben – hat in Deutschland eine Widerstandsgeschichte, die in die 1980er Jahre zurückreicht und eng mit der afrodeutschen und Schwarzen Bewegung verknüpft ist. Durch die widerständige Aneignung einer Fremdbezeichnung und in Anlehnung an die Black Power-Bewegung im englischsprachigen Raum wurde er als emanzipatorische Selbstbezeichnung und als Alternative zu eindeutig rassistischen Begrifflichkeiten eingeführt. Der Begriff „Schwarze Deutsche“ setzt der angeblichen Unvereinbarkeit von Schwarzsein und Deutschsein etwas entgegen. Er verweist auf die Geschichte Schwarzer Präsenz in Deutschland, die bis lange vor die Kolonialzeit zurückreicht.

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